Brooktorkai/Ericus
Zentraler Unternehmensstandort
An der Schnittstelle zu Speicherstadt und Hauptbahnhof ist das Quartier Brooktorkai/Ericus ein beliebter Unternehmensstandort
Wasser und Backstein sind der Rahmen des vom UNESCO-Weltkulturerbe Speicherstadt, dem Brooktorhafen und dem Verbindungskanal zum Holländischbrookfleet umgebenen Quartiers Brooktorkai/Ericus. Wie ein Mäander ziehen die Gebäude vom nordöstlichen HafenCity-Eingang den namengebenden Brooktorkai entlang und beziehen sich materiell, farblich und in der Höhenbeziehung auf das gegenüberliegende rote Backsteinmilieu der historischen Speicherstadt. Während der städtebauliche Entwurf für den Brooktorkai (ohne Ericusspitze) von gmp Architekten von Gerkan, Marg und Partner (Hamburg) stammt, gingen neben gmp auch Jan Störmer (Hamburg, heute Störmer, Murphy and Partners) sowie Antonio Citterio and Partners (Mailand) als Erstplatzierte aus den hochbaulichen Architekturwettbewerben hervor.
Anders als in der sonstigen HafenCity hat das Wohnen hier nur eine geringe Bedeutung. Lediglich 30 Wohnungen (diese allerdings mit eindrucksvollem Blick auf den Lohsepark) befinden sich am Brooktorhafen in einem der drei kleinen Türme des Ensembles. Ansonsten ist die Verkehrslärmbelastung zum Wohnen zu groß und der Quartierszuschnitts für die Ausbildung eines Lärmschutzes zu schmal. Umso beliebter ist das Quartier als Unternehmens- und Privathochschuladresse. Neben dem SPIEGEL-Verlagshaus und DNVGL haben nicht nur zwei der größten arbeitgebenden Unternehmen der HafenCity hier ihren Sitz. In direkter Nachbarschaft bilden zudem die beiden Privathochschulen International School of Management (ISM) sowie die Frankfurt School in ihren Hamburger Niederlassungen Wirtschaftsfachleute von morgen aus.
Großes Verlagshaus am Eingang zur HafenCity
An der Ericusspitze bestimmen der SPIEGEL sowie das Ericus-Contor den gesamten nordöstlichen Eingangsbereich der HafenCity. Im September 2011 führte das politisch bedeutende Medienunternehmen seine unternehmerischen Aktivitäten hier auf rund 30.000 m² BGF in einem 2012 mit dem Umweltzeichen HafenCity Version 1.0 in Gold ausgezeichneten Neubau zusammen. Die nach Plänen von Henning Larsen Architects (Kopenhagen) auf einem gemeinsamen roten Klinkersockel entstandenen ikonografischen weißen Gebäude stellen nicht nur enge Bezüge zur Speicherstadt, sondern auch zu weiteren städtebaulichen Dominanten der HafenCity. Dazu gehört neben der schon errichteten Elbphilharmonie im Westen auch der entstehenden Elbtower am östlichen Ende der HafenCity. Gemeinsam bilden sie das äußere städtebauliche Dreieck des gesamten Areals, so dass das SPIEGEL-Gebäude seiner hohen städtebaulichen Bedeutung als das HafenCity-Entree aus Richtung Hauptbahnhof hier überaus gerecht wird.
Den Brooktorhafen queren gleich mehrere Brücken. Während die seit Juni 2014 sanierte Ericusbrücke – eine 1870 erbaute, ehemalige Drehbrücke für den Bahnverkehr – das Quartier mit dem Lohsepark verbindet, ist die von Dietmar Feichtinger (Paris, Wien) entworfene Shanghaibrücke gleichzeitig eine signifikante Freiraumerweiterung. Fast so breit wie lang, bietet sie großzügige Fußwege- und Radfahrbereiche über den Brooktorhafen.
Von der Ericusspitze bis zur Elbe
Unter der Brücke führt die Brooktorpromenade vorbei am Brooktorhafen zum im Juni 2011 eingeweihten Dar-es-Salaam-Platz und passiert dabei die ebenfalls von Dietmar Feichtinger entworfene León-Brücke. Daran anschließend führt die Promenade über Störtebeker Ufer, Busanbrücke und Elbtorpromenade am Magdeburger Hafen entlang in Richtung HafenCity Universität (HCU) und Baakenhafen. Mit der Fertigstellung des Buenos-Aires-Kais ist eine straßenquerungsfreie Verbindung von der Ericusspitze bis zur Elbe entstanden, die zeigt: Brücken sind in Verbindung mit Promenaden das Rückgrat der feinmaschigen Fußwegeerschließung der HafenCity am Wasser und stellen eine besondere Qualität des neuen Stadtraums dar.
Verantwortlich für die Gestaltung der Freiräume am Brooktorkai und an der Ericusspitze ist das Hamburger Landschaftsarchitekturbüro WES & Partner. Nach dessen Entwürfen entstand auf der Brooktorkaipromenade ein 30 m langes Steinsofa, das Aussichten auf die Hafenbecken bietet. Eine großzügige Stufenanlage an der Ericusspitze lädt zum Wechsel der Ebenen ein, über Sitz- und Gehstufen tragen die Füße hinauf zu einer Plaza mit weitem Blick über den Ericusgraben, den Oberhafen und in den Lohsepark.